Psychopharmaka

Wenn wir ein Geräusch hören, eine Farbe sehen, fühlen oder denken, geschieht das mit Hilfe unserer Nervenzellen. Wenn eine Nervenzelle Signale sendet, wird dieses Signal zu den Kontaktstellen mit anderen Nervenzellen transportiert. Zwischen den Nervenenden und der nachgeschalteten Nervenzelle befindet sich ein Spalt. In diesem Spalt finden sich chemische Substanzen, die die Information an die Kontaktstelle der nächsten Nervenzelle weiterleiten. Diese chemischen Substanzen nennt man Überträgersubstanzen, weil sie Informationen zwischen Nervenzellen weitergeben. 

Bei Menschen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, finden sich Veränderungen bei diesen Überträgersubstanzen im Gehirn. Erkrankte zeigen gegenüber Gesunden oft eine veränderte Konzentration bzw. ein Ungleichgewicht dieser Überträgersubstanzen, allerdings werden auch individuelle Unterschiede berichtet. Diese Veränderung der Überträgersubstanzen schlägt sich auch in den Gefühlen, Gedanken, der Konzentration und anderen psychischen Funktionen nieder. Die erwähnten Krankheitssymptome sind die Folge. Der Wirkmechanismus von Psychopharmaka beruht auf der Tatsache, dass sie die Konzentration der bestimmter Überträgersubstanzen an den Nervenzellen im Gehirn korrigieren. Auf diese Wiese können sie die Symptome lindern oder ganz um Abklingen bringen.

Antidepressiva: 

Medikamente, die zur Behandlung einer Depression eingesetzt werden, werden als „Antidepressiva“ bezeichnet. Allerdings wirken diese Medikamente auch bei anderen psychischen Krankheiten. 

Antipsychotika:

Diese Medikamente werden vor allem für die Behandlung der Schizophrenie und von manischen Zuständen eingesetzt. Früher wurde auch der Begriff Neuroleptika verwendet. 

Anxiolytika / Hypnotika: 

Diese Medikamente sind angstlösend und oft auch schlaffördernd und werden daher auch Tranquilizer oder Beruhigungsmittel genannt. Da bei akuten Krankheitsbildern oft Angst, Unruhe und Schlaflosigkeit auftreten können, führen diese Medikamenten eine rasche Linderung dieser Symptome herbei. Im Laufe der Behandlung können diese Medikamente oft wieder schrittweise abgesetzt werden.

Andere Medikamente

Je nach Symptomatik kann auch die Gabe von anderen hier nicht genannten Medikamentengruppen erforderlich sein. 

Jede Änderung der Therapie oder eine zusätzliche Verordnung eines weiteren Medikamentes sollte besprochen werden, um nachteilige Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten oder eine Verschlechterung der Erkrankung zu vermeiden. Da während einer Therapie mit Medikamenten Nebenwirkungen auftreten können, sollte eine regelmäßige ärztliche Kontrolle durchgeführt werden, um bei Auftreten von Nebenwirkungen gemeinsam mit dem Patienten eine Nutzen-Risiko-Beurteilung durchzuführen.